Abenteuer Vertrauen: Vollkommen, aber nicht perfekt - Was Menschen von Hunden lernen können Maike Maja Nowak
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Über den Autor und weitere Mitwirkende Maike Maja Nowak setzt sich seit Jahren erfolgreich für einen authentischen Umgang von Menschen und Tieren ein. In internationalen Seminaren und Vorträgen lehrt sie am Beispiel von Hunden wie sozialer Kontakt und eine stärkende Gemeinschaft aussehen können. Sie leitet das Dog-Institut Berlin.
Wir leben mit einer nachschwingenden Leithündin zusammen, die gerne am Ende des Rudels läuft, weil sie sicher stellen will, dass alle da sind und weil sie sich gerne Zeit nimmt, um in die richtige Resonanz zu finden. Aus Empathie und durch Beobachtung habe ich ihr immer diesen Raum gegeben, da der Rest unseres Rudels eher vorwärts drängend und schnell ist. Bei Lektüre des Buches fühlte ich mich in meinem intuitiven Handeln so bestätigt - wunderbar. Und wie es aussieht, nehme ich, besonders wenn noch unsere Freundin mit ihren Hunden dabei ist, die Rolle des Zentraltieres ein. Denn ich vermittle immer zwischen den Schnellen und den Langsamen. Was mir eine Freude ist. Denn ich verbinde tatsächlich beide Mentalitäten.
Das Buch hat mich sehr tief berührt, denn es spricht nicht nur die Führung von Hunden an, sondern dient ein bisschen auch einer Reise zu sich selbst. Ich bin sehr ins Nachdenken geraten und habe das Gefühl, meinen Hund nun mit anderen Augen zu sehen. Das Buch ist allerdings nichts für Menschen, die einen Erziehungsratgeber nach dem Motto "Wenn a, dann b" suchen. Man muss sich einlassen können auf die Erzählweise der Autorin, auf ihre "Ausflüge" in die Sozialpsychologie und Gesellschaftskritik. Tut man dies, enthält das Buch 1000 tolle Hinweise darauf, wie man mit seinem Hund kommunizieren kann.
Das Buch hat mich in einen Lesesog gezogen. Es liest sich so weich und leicht, wie ein Roman. Fast nebenbei erhält man interessante Details und neue Blickweisen auf die Qualität unseres Zusammenlebens mit unserem so geliebten Haustier. Die Autorin schreibt auch über Ihre eigene Unsicherheiten und Irrungen in der Arbeit mit Hunden, was mich persönlich sehr angesprochen hat. Denn somit wirkt das ganze Buch nicht so belehrend und stülpt einem keine Meinung über. Das Buch ist für Leser geeignet, die einfach interessiert sind das Wesen des Hundes noch besser kennenzulernen. Es gibt liebevolle Denkanstöße, lässt Irrungen zu und erweitert die Sichtweise jedes Hundehalters. So kann jeder Leser etwas aus diesem Buch mitnehmen. Mein Verständnis änderte sich dahingehend, dass ich meinem Hund nun auch erlaube, öfter vorweg zu gehen, und ein nicht immer hinter mir oder neben mir bleiben muss...er geht ja sowieso nie weiter als ein paar Schritte und dreht sich ständig um. Und noch etwas.... es nicht schlimm ist, seinem Hund immer wieder erneut auf seine Grenzen hinzuweisen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen bekommen zu müssen (wie etwa: er hört mit Absicht nicht so usw.) denn so sind Individuen nun mal, keine Maschine, kein Automat...es sind eigenständige Wesen, genau wie wir. Nicht alles spricht mich im Buch an, aber das muss es auch nicht. Kein Autor kann das leisten, vollkommende Zufriedenheit beim Leser erzeugen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung für alle Hundehalter, die sich über die unterschiedlichen Charaktere von Hunden bilden wollen. Und wer weiß, ist Ihr Hund vielleicht auch ein Wächter, so wie mein Aussie?
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